Oberhausener Manifest
1962 - 2012
Das Oberhausener Manifest – fraglos das wichtigste Gruppendokument des deutschen Films –, dessen Veröffentlichung sich am 28. Februar 2012 zum fünfzigsten Mal jährt, gehört als Periode zu den berühmtesten und zugleich am wenigsten bekannten der deutschen Filmgeschichte. Eine systematische Sicherung und Sammlung der filmischen Arbeiten, die die 26 Unterzeichner in ihrer aktivsten Zeit (1958-1967) hergestellt haben, ist indes nie unternommen worden.
Dieser misslichen Situation ein Ende zu setzen, also eine handfeste Basis für die Auseinandersetzung mit diesem Manifest und den damit verbundenen filmischen, kulturellen und politischen Erneuerungsbewegungen der 1960er Jahre in Deutschland zu schaffen, ist das Projekt Provokation der Wirklichkeit – 50 Jahre Oberhausener Manifest angetreten.
Jubiläumsjahr 2012
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen setzen sich mit dem Thema im Jubiläumsjahr 2012 auf verschiedenen Plattformen und in Zusammenarbeit mit mehreren nationalen und internationalen Partnern auseinander.
Durch eine Kooperation der Kurzfilmtage mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen wurden knapp 40 Filme der Unterzeichner des Oberhausener Manifests in enger Zusammenarbeit restauriert und konservatorisch gesichert.
Bei den 58. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (26. April bis 1. Mai 2012) zeigt das Festival unter dem Titel "Provokation der Wirklichkeit: Mavericks, Mouvements, Manifestos" eine umfangreiche Werkschau mit diesen Filmen und stellt weitere Bewegungen aus der Zeit des Oberhausener Manifests vor.
Ab Frühjahr 2012 stehen diese Filme als neue 35mm-Kopien zur Verfügung und können über den Filmverleih der Deutschen Kinemathek oder des Bundesarchivs bezogen werden.
Weitere Retrospektiven in Berlin, Wien, Pesaro, New York und weiteren Städten folgen.