Bodo von Blüthner
Bodo von Blüthners Buch zu Ferdinand Khittls Die Parallelstraße (1962) ist ein Meisterwerk der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Von wie vielen Texten dieses Genres kann man das schon behaupten?
Boris von Borresholm
... (gebürtig Boris Adolphe von Monts de Mazin), der älteste Unterzeichner des Oberhausener Manifests, Grandseigneur der Gruppe, kam über Nebenwege zum Kino...
Christian Doermer
"Die Leute, die damals Filme machten, waren in einer argen Verlegenheit. Auf der einen Seite waren sie interessiert, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ihr Handwerk verstehen, mit denen man arbeiten kann. Auf der anderen Seite gab es aber sehr wenige Schauspieler, die sich normal bewegen und sprechen konnten...
Bernhard Dörries
... sitzt auf einer kargen Couch und starrt auf ein Telefon, dessen Tuten ins Leere man hört. Das Gesicht ist versteinert...
Heinz Furchner
... war für die Bildgestaltung fast aller Frühwerke Haro Senfts verantwortlich, und manchmal, anscheinend, auch deren Initiator...
Rob Houwer
Rob Houwers filmhistorisch größter Verdienst ist zweifelsohne sein Lancieren der Karriere Paul Verhoevens: Von Wat zien ik!? (1971) an bis einschließlich De Vierde Man (1983) produzierte er fast alle Werke des niederländischen Weltkino-enfant terrible, machte den Meister reif für Hollywood...
Ferdinand Khittl
... verlas das Oberhausener Manifest. Schaut man sich Fotos von ihm an, ahnt man, warum gerade er dafür auserkoren wurde: Khittl war ziemlich groß, mit einem schönen Kopf, und klugen, mal nachdenklich verschatteten, dann wieder schalkhaft weit offenen Augen...
Alexander Kluge
... ist der eine Name, den jeder bei der Erwähnung des Oberhausener Manifests nennt – danach dann, oder auch schon davor, kommen meistens Fassbinder, Herzog, Wenders...
Pitt Koch
"Das erstaunlichste Meisterwerk der letzten Kinojahre ist Mozart – Aufzeichnung einer Jugend von Klaus Kirschner", war Wolf Wondratscheks knapp-prägnanter Beitrag zu Joe Hembus’ Umfrage, mit der er 1981 die erweiterte Neuauflage seines Klassikers Der deutsche Film kann gar nicht besser sein beschließt..."
Walter Krüttner
... hätte es verdient, als eine der herausragenden Persönlichkeiten unter den Oberhausenern erinnert zu werden, schließlich war er der einzige Satiriker unter ihnen...
Dieter Lemmel
Aus welcher Richtung man sich Dieter Lemmel auch nähert: Man findet nichts, das sein Schaffen motivisch oder ästhetisch zusammenhält – jeder Film, sei es eine Regiearbeit, sei es eine Produktion, wirkt wie in die Welt geworfen...
Hans Loeper
... verfasste eine Erwiderung auf Winfried Berghahns Text zur Münchner Gruppe, die in der Filmkritik 6/63 erschien. Das überrascht – Loeper hätte man eher für einen Mit- als wirklich Macher gehalten, ähnlich den anderen Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, die nicht vornehmlich als Regisseure gearbeitet haben...
Ronald Martini
"Dem Vorhaben, einen Film über ein so vielschichtiges Thema wie 'die Farbe' zu gestalten, gingen reifliche Überlegungen voraus. Eine der Darstellungsmöglichkeiten wäre es gewesen, eine Reihe lehrhafter Szenen zu entwerfen, eine andere, optische Beispiele aneinanderzureihen. Keine dieser Lösungen entsprach jedoch unseren Vorstellungen...
Hansjürgen Pohland
... war der Außenseiter unter den Oberhausenern, zumindest geografisch: Als einziger Manifest-Unterzeichner lebte und arbeitete er in der BRD-Exklave Berlin (West)...
Edgar Reitz
Kein Oberhausener Œuvre ist aufregender, inspirierender als das von Edgar Reitz: Kein anderer Unterzeichner des Manifests begriff so sehr wie er das Kino als Aufgabe, Herausforderung, Experiment...
Raimond Ruehl
Edgar Reitz' Die zweite Heimat. Chronik einer Jugend in 13 Filmen. 04. Ansgars Tod (1992) erzählt vom überraschenden Verscheiden eines vielversprechenden jungen Filmemachers – eine Hommage a clef an Raimond Ruehl, der am Ostersonntag 1965 im Alter von 33 Jahren bei einem Bootsunfall auf dem Wörthsee in Oberbayern ertrank...
Peter Schamoni
"[Ein anderer Unterzeichner des Oberhausener Manifests,] Peter Schamoni, steht längst dem alten Film näher als dem neuen", urteilten Hans Günther Pflaum und Hans Helmut Prinzler gleich im zweiten Absatz ihres Referenzwerk Film in der Bundesrepublik Deutschland (Frankfurt/M. 1982)...
Detten Schleiermacher
... der grafische Gestalter des Oberhausener Manifests, hatte offenbar als einziger Rainer Lewandowski kein Foto von sich zur Verfügung gestellt für sein Buch: Eine Strichzeichnung illustriert seinen Eintrag...
Fritz Schwennicke
Peter Lorre in der Titelrolle seiner einzigen Regiearbeit Der Verlorene (1951), beim Lauschen, konfrontiert mit einem Geheimnis, einer Bedrohung, der Wahrheit: Das ist mittlerweile eines der ikonischen Motive des bundesdeutschen Nachkriegskinos – ein scharf konturiertes, klar strukturiertes Bild aus einer verschwommen-zwiespältigen Zeit der Risse...
Haro Senft
"Bei diesigem Wetter um 6 Uhr früh bogen wir völlig übermüdet in die schmale Zufahrtsstraße zum Atomkraftwerk ein, um unsere Geräte unterzustellen. Plötzlich stellte mein Kameramann den Motor des alten Mercedes ab und trat sacht auf die Bremse. Zwanzig Meter vor uns saßen etwa 30 Wildkaninchen in einem perfekten Kreis – von einem Straßenrand zum anderen...
Franz-Josef Spieker
"Wer Franz-Josef Spieker bei der Arbeit beobachtet – er dreht ohne Atelier und überwiegend am Starnberger See –, ist beeindruckt von der Diskrepanz zwischen Arbeitsweise und Endergebnis..."
Hans Rolf Strobel / Heinrich Tichawsky
"Seit es Notabene Mezzogiorno [1962] gibt, kann man vom bundesdeutschen Nachkriegsfilm sagen, daß er einen Dokumentarfilm von Rang besitzt", erklärte Uwe Nettelbeck in der Filmkritik 1/64...
Wolfgang Urchs
"Das Wort 'Graphischer Film' drückt genau aus, was die ambitionierten Künstler mit ihren Arbeiten erreichen wollen, nämlich eine Bezeichnung zu finden, die ihre Arbeiten hervorheben und in einem besonderen Licht erscheinen lassen sollten...
Herbert Vesely
An jedem Anfang des bundesdeutschen Kinos bis Oberhausen stand Herbert Vesely. Mit Nicht mehr fliehen (1954/55) realisierte er den ersten experimentellen Spielfilm der Nachkriegs-BRD, damit das Referenzwerk einer ganzen Generation...
Wolf Wirth
"Wenn ich Ludwig Erhard wäre und einen Werbefilm über das Wirtschaftswunder drehen wollte, würde ich alles tun, um Wolf Wirth als Kameramann zu gewinnen..."